Gründungsjahre
Die Gründung unseres Orchesters fällt in die Zeit der Wandervogelbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts. Am 16. Juni 1923 wurde aus den beiden Wanderclubs "Naturfreunde Wickenrode" und "Bergfreunde Wickenrode" der neue "Wander- und Gesellschafts-Klub Einigkeit Wickenrode 1923" gegründet. Ziel des Vereins war es "Wanderungen zu unternehmen und enge Freundschaft untereinander zu hegen".
Zur musikalischen Umrahmung der Veranstaltungen übten die jungen
Mitglieder Lieder für Mandoline und Gitarre ein. Regelmäßig wurden
Übungsstunden und Mitgliederversammlungen abgehalten, aber auch der
gesellige Aspekt kam nicht zu kurz. So gab es Wanderungen und Ausflüge
mit Pferden und Leiterwagen in die nähere Umgebung und zahlreiche
Vereinsvergnügen wie Weihnachtsfeiern, Theateraufführungen oder
Tanzveranstaltungen. Die Mitgliederzahl wuchs und der Verein trat 1931
dem Deutschen Mandolinen- und Gitarrenspielerbund Berlin bei.
Schwierige Zeiten
Erst einige Zeit nach dem 2. Weltkrieg kam das Vereinsleben wieder in Gang. 1950 wurde der Verein in "Mandolinen- und Gitarrenverein 1923 Wickenrode" umbenannt und am 14. November 1950 konnte im Vereinslokal das erste Konzert der Nachkriegszeit veranstaltet werden.
Lebendiges Vereinsleben
In den 50er Jahren stieg die Mitgliedszahl auf rund 50 Mitglieder an und es wurden wieder regelmäßig Übungsstunden, Konzerte und Vereinsvergnügen veranstaltet.
Der Verein wurde 1969 um eine Akkordeongruppe
ergänzt, die ihre Arbeit allerdings 1989 wieder einstellte. Es werden
z.T. langjährige und enge Kontakte zu Mandolinenorchestern in der Region
geknüpft. Das Orchester tritt bei zahlreichen regionalen, bundesweiten
und internationalen Veranstaltungen auf. Am 7. November 1978 wird der
Verein in das Vereinsregister eingetragen.
Nachwuchsarbeit zahlt sich aus
Acht der Nachwuchsspieler waren seit 1989 für mehrere Jahre im Jugendzupforchester Hessen aktiv. Aus den Reihen der Jugendspieler kommen mit Jochen Roß und Klaus Meywirth zwei Erst- bzw. Zweitplatzierte beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert 1993 und 1995.
Durch die Integration der gut geschulten Nachwuchsspieler in das Stammorchester und die Übernahme der musikalischen Leitung durch Ariane Zernecke 1994 steigt die Spielqualität beträchtlich. 1998 produziert der Verein zum 75-jährigen Jubiläum eine CD. Das Orchester belegt beim Hessischen Orchesterwettbewerb 1995 den zweiten Platz, wird 1999 Sieger und nimmt 2000 mit gutem Erfolg beim Deutschen Orchesterwettbewerb in Karlsruhe und 2008 in Wuppertal teil.
Ende oder Neuanfang
Ende der 90er Jahre können viele der jungen, starken Spieler aus beruflichen oder privaten Gründen nicht mehr am Vereinsleben teilnehmen. Die Anzahl der aktiven Spieler im Stammorchester schrumpft, bis zum Schluss nur noch acht feste Spieler übrig bleiben.
Um das Fortbestehen des Mandolinenorchesters zu sichern, beginnt
Ariane Lorch 1999 damit, Mandolinen- und Gitarrenunterricht für Kinder
und später auch Erwachsene anzubieten. Die Unterrichtsangebote erweisen
sich schon kurze Zeit später als großer Erfolg. 2000 wird das
Kinderzupforchester "Die Rasselbande" gegründet. Das Hauptorchester
zählt 2002 wieder rund 20 aktive Spieler, die mit Begeisterung ein neues
Repertoire aufbauen.